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3. Burns Supper

 

Das Burns Supper ist in Schottland ein jährliches Fest zu Ehren des Dichters und Freimaurers Robert Burns (25.01.1759 - 21.07.1796). Gehalten wird es, seit 1801, an dessen Geburtstag, der Burns Night. Nach zwei Jahren Zwangspause durfte die Gummersbacher Freimaurerloge am 28. Januar 2023 endlich ihr drittes traditionelles Burns Supper veranstalten. Knapp 100 Gäste hatten sich im Schloss Hotel Gimborn eingefunden.

Auf der Speisekarte steht, als Hauptgang, wie immer das schottische Nationalgericht, der Haggis mit Steckrüben und Kartoffelbrei. Wenigstens bei den Trinksprüchen wird reichlich Whisky getrunken.

Der formelle Teil des Abends folgt einem sehr ritualisierten Ablauf.  Die Veranstaltung wird eröffnet mit Live Musik des Duo „Drum Roll Please“, Steve Crawford & Sabrina Palm. Es folgt ein Musikstück von "Sound of Scotland" auf der Pipe, dem schottischen Dudelsack. Danach begrüßt der Meister vom Stuhl die Gäste. Es folgen zwei Solotänze zu Dudelsackmusik. Birgit Stefanowicz, eine versierte Highland Tänzerin, zeigt den „Highland Fling“ und den „Flora Macdonald“. Das traditionelle Eröffnungsgebet, den „Selkirk Grace“, spricht Steve Crawford, ein gebürtiger Schotte. Vor dem dreigängigen Essen und im Verlauf des Abends spielt das Duo „Drum Roll Please“ noch verschiedene Male schottische Folkmusik auf Geige und Gitarre.

Vor dem Hauptgang wird der Haggis auf einer Servierplatte feierlich, unter Begleitung des im Kilt bekleideten Dudelsackspielers, zum Rednertisch getragen. Dort wird das Burns-Gedicht „The Address to a Haggis“ zweisprachig vorgetragen, bevor der Haggis feierlich angeschnitten wird. Durch das sinnlich vorgetragene Gedicht und das genüssliche Tranchieren des Haggis, läuft so manchem Gast das Wasser im Munde zusammen, selbst denen, die wissen was sich im Haggis befindet.

Nach dem Essen wird eine Flasche Whisky auf amerikanische Art versteigert. In ausgelassener Stimmung wird für den guten Zweck (die Gummersbacher Tafel) um den guten Tropfen geboten. Nach zähem „Kampf“ kommen 240 € zusammen.

Anschließend hält der Bruder einer befreundeten Loge eine Gedenkrede an Burns, „The Immortal Memory“, in der Leben und Werk des Dichters gewürdigt werden. Beim Toast to the Lassies darf ein Bruder die Frauen böse auf den Arm nehmen, mit einem selbstverfassten Gedicht, bevor er ihnen einen Trinkspruch widmet. Darauf hält eine Schwester ihren Reply in ähnlich neckischem Ton, kommt aber zu dem Schluss, dass sie nicht ganz ohne die Männer vom Mars mit ihren Geschlechtsgenossinnen auf der Venus leben möchte.

Danach wird es „ernst“. Eine erfahrene Tanzlehrerin, Joana Stausberg, leitet die Gäste zu einem gemeinsamen Kreistanz an. Die Tänzer, rund ein Dutzend Paare, haben sichtlich große Freude dabei (obwohl - oder gerade weil - es dabei zu einigen Verwicklungen und Zusammenstößen kommt).

Zum Ende der Veranstaltung, gegen 23.00 Uhr, fassen sich die Gäste an den Händen und singen gemeinsam das wohl bekannteste Lied von Robert Burns: Auld lang Syne. Danach löst sich die Veranstaltung langsam (sehr langsam) auf, nicht bevor sich die Brüder bei allen Mitwirkenden mit Blumen und Wein bedankt haben.

Alle Beteiligten sind sich einig, dass mit dem 3. Burns Supper eine Tradition im Gummersbacher Logenleben etabliert wurde.

 


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